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Herzenssache mit nachhaltigen Folgen

Was HORIZONT e.V. und die memo AG verbindet

„Es gibt nichts Gutes / außer: Man tut es.“

Die wirklich Engagierten und „Guten“ sind jene, die nicht vom Ehrgeiz getrieben werden, „gut“ erscheinen zu wollen, sondern jene, die es „sind“ und unmittelbar etwas für ihre Mitmenschen und das jeweilige Umfeld tun. Sie sind sich bewusst, dass viele kleine Schritte zusammengenommen nachhaltige Folgen haben, und dass der eigene Wirkungsradius mehr über die Qualität des eigenen Handelns aussagt als „nur mal kurz die Welt zu retten“. Allgemeine Statements zu ihrer „Verbesserung“ und Millionenzahlen werden zwar häufig beeindruckt zur Kenntnis genommen, aber Einzelschicksale und –geschichten im eigenen Umfeld berühren Menschen direkt. Denn sie bewirken in ihnen etwas, das mit nüchternen Informationen und einer nicht greifbaren Ferne allein nicht gelingt. Erst, wer in Gesichter sieht, kann die Geschichten dahinter lesen und den Blick vom eigenen unmittelbaren Verantwortungsbereich weg auf das Ganze der Gesellschaft richten.

Es braucht allerdings auch Gesichter, die einer breiten Öffentlichkeit vertraut sind, um auf die anderen – unbekannten – sowie auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen. Nur prominent zu sein, genügt allerdings nicht. Erst, wer seine Bekanntheit für etwas einsetzt, das über das eigene Leben hinausreicht, hat dem Begriff Nachhaltigkeit eine eigene Substanz gegeben. Der ehemalige DFB-Präsident Egidius Braun sagte einmal: „Ich benutze die Nationalmannschaft, um anderes tun zu können.“ Dabei ging es ihm nie um den Schein, um das, was sich dort zeigt und über die Medien verbreitet wird. Sondern um das, was im Menschen selbst ist. So nutzt auch die Schauspielerin Jutta Speidel ihre Bekanntheit, um andere darin zu unterstützen, ein tätiges, selbstverantwortliches und sozial erfülltes Leben zu führen.

Hinterm Horizont: Die Schauspielerin Jutta Speidel

Bereits als Schülerin stand sie ab 1969 in zahlreichen Kinofilmen vor der Kamera. 1976 holte sie der renommierte Regisseur Rudolf Noelte als ELEKTRA nach Berlin ans Renaissancetheater. In den folgenden Jahren wechselten sich ihre beruflichen Engagements zwischen Film, Fernsehen und Theater ab. 1975 wurde der Filmregisseur Rainer Erler auf sie aufmerksam, mit dem sie den legendären Film „Fleisch“ drehte. Im Laufe ihres mittlerweile 40-jährigen Berufslebens drehte sie weit über 150 Filme und erhielt dafür zahlreiche Auszeichnungen – auch für ihr soziales Engagement, u. a. den Prix Courage (2004), das Bundesverdienstkreuz am Bande (2006) und den Bayerischen Verdienstorden (2011).

1997 gründete sie in München den gemeinnützigen Verein HORIZONT e.V. Er finanziert sich ausschließlich durch Spenden und unterstützt Kinder und Mütter, die in soziale Not geraten und obdachlos geworden sind. Der Verein besteht aus einem dreiköpfigen, ehrenamtlich engagierten Vorstand, drei Festangestellten in der Verwaltung und fünf Pädagogen im Haus. Hinzu kommen Teilzeitkräfte, ein Bufdi und viele ehrenamtliche Helfer. 2006 wurde die HORIZONT-Jutta-Speidel-Stiftung ins Leben gerufen, die als operativ tätige Stiftung ausschließlich der Unterstützung des eigenen HORIZONT-Hauses dient.

Der Name „Horizont“ versinnbildlicht das Ziel, den Betroffenen Mut zu machen und ihnen neue Lebensperspektiven zu ermöglichen: So wird ihnen ein Zuhause auf Zeit gegeben, und sie werden bei ihrem Weg zurück in die Gesellschaft unterstützt. Das setzt voraus, dass durch sensible Betreuung ihre Ängste abgebaut werden und ihr Selbstwertgefühl gestärkt wird. Die Frauen erhalten dadurch wieder Kraft und Sicherheit, einen Beruf auszuüben. Denn nur eine Mutter, die Hoffnung und Lebensmut besitzt, kann auch ihren Kindern Kraft fürs Leben geben.

Das in Deutschland einmalige Konzept hat Modellcharakter und ist ganzheitlich angelegt: „Die Kinder erhalten nicht nur schulische Förderung – sie werden auch dahingehend unterstützt, dass sie Vertrauen, Stärke, Mut, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen entwickeln. Sie sollen das HORIZONT-Haus mit einer großen Zukunftsperspektive verlassen können und die gleichen Chancen haben wie andere Kinder“, sagt Jutta Speidel. Die Mütter und ihre Kinder bleiben meistens 18 Monate, viele auch länger.

Für Jutta Speidel gab es zwei Auslöser für ihr Engagement: Sie war während eines Drehs zufällig in einer Münchner Pension, in der Obdachlose wohnten. Dort lebten Mütter und ihre Kinder in katastrophalen Zuständen. Zudem fiel ihr auf, dass in Deutschland niemand über solche Fälle spricht. Dabei werden viele Kinder in die Obdachlosigkeit hineingeboren. Derzeit gibt es in München mehr als 500 obdachlose Kinder mit ihren Müttern. Sie leben zwar nicht auf der Straße oder unter Brücken, dennoch sind sie zum größten Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen in Containern und Pensionen untergebracht. Das damit verbundene Trauma hinterlässt Spuren fürs Leben und macht es ihnen schwer, wieder gesellschaftlich Fuß zu fassen.

Für Jutta Speidel stand seit dieser Erfahrung fest: Ich helfe privat – mit Kopf, Herz und Hand. Diese Einstellung vermittelt zugleich: Wer sich in der Verantwortung für andere sieht und sich für deren persönliches Glück einsetzt, nimmt auch selbst sein Leben in die Hand und hört auf, sich als Opfer von Umständen zu sehen. Die Frage, was ein tätiges und sozial erfülltes Leben ausmacht, zeigt sich an ihrem Beispiel: Am 7. Oktober 2003 wurde zusammen mit Münchens Oberbürgermeister Christian Ude der Grundstein für ein siebenstöckiges Wohnhaus für die Zukunft von 24 Kleinfamilien gelegt. Am 28. August 2004 präsentierte Jutta Speidel in einer feierlichen Zeremonie das neue Haus im Münchner Norden. In dem Gebäude befinden sich 24 Wohneinheiten, in denen 24 Mütter und bis zu 70 Kinder von 0 bis 17 Jahren beherbergt werden können. Außerdem gibt es verschiedene Gemeinschafts- und Schulungsräume sowie einen Kinderbereich. Insgesamt kümmern sich 27 Mitarbeiter rund um die Uhr um die Bewohner. Über 1.400 Menschen hat der gemeinnützige Verein HORIZONT bereits geholfen.

Inzwischen ist ein zweites, weiterführendes HORIZONT-Haus in Planung, das als Brücke zum bestehenden Haus dient. „Es soll offen nach außen sein und besondere Betreuung für Kinder bieten. Auch Familien mit geringem Einkommen sollen dort wohnen. Wir möchten gleichzeitig auch eine besondere Begegnungsstätte schaffen für Jung und Alt“, so Jutta Speidel. Sie hat es niemals bereut, dieses Ehrenamt und die Verantwortung für so viele Menschen zu tragen und steht damit auch stellvertretend für all jene, die sich über das normale Maß hinaus engagieren. Ohne sie wäre die Gesellschaft ärmer, weil sie zu einer sinnstiftenden Gestaltung beitragen.
Am Beispiel von HORIZONT e.V. zeigt sich, dass ein gelungenes nachhaltiges Engagement Geduld und Beharrlichkeit in der Umsetzung sowie eine langfristige Ausrichtung braucht.

Nachhaltige Zuwendung: Die memo AG und HORIZONT e.V.

Nachhaltig ausgerichtete Unternehmen und gemeinnützige Organisationen haben eines gemeinsam: Sie schließen die Interessen künftiger Generationen mit ein und sind an langfristigen Perspektiven für ein gelingendes Leben orientiert.

Am 5. September 2013 besuchten Alexandra Tauwald (Leiterin Unternehmenskommunikation, memo AG) und Uwe Johänntgen (Gesamtleitung Marketing, memo AG) zum ersten Mal das HORIZONT-Haus in München, um sich ein Bild vor Ort zu machen. „Wir haben sehr viele positive Eindrücke der engagierten Arbeit des Vereins mitgenommen und waren beide tief beeindruckt von der Leistung, die hier jeden Tag vollbracht wird. Mit viel Herz und wenig Bürokratie wird hier Menschen geholfen, die vor unseren Augen in Not sind und von deren Schicksalen ohne die Arbeit des Vereins niemand erfahren würde. „, sagt Alexandra Tauwald.

Beide verbindet mehr mit diesem Verein als die regelmäßige Zuwendung von Sachspenden: Es ist der ganzheitliche Ansatz zu denken und zu handeln. Den Unternehmensvertretern liegt vor allem daran, dort „Gesicht“ zu zeigen, wo sich Wort und Tat überzeugend verbinden. „An diesem Punkt leisten wir unseren Beitrag, indem wir auch als kleines Unternehmen im Rahmen unserer Möglichkeiten nachhaltige Projekte unterstützen. Bei unseren Aktivitäten achten wir insbesondere darauf, dass sie zu 100 Prozent mit unserer Philosophie übereinstimmen“, so Uwe Johänntgen.

Die memo AG ist ein Versandhandelsunternehmen mit über 10.000 Produkten für Büro-, Haushalts- und Schulbedarf, Einrichtung und Werbeartikel, die gezielt nach ökologischen und sozialen Kriterien ausgewählt sind. Von Beginn an gehört es zur Vision des Unternehmens, mit einer langfristig angelegten, gleichermaßen ökonomisch, ökologisch und sozial ausgerichteten Strategie wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gesellschaftliche Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt wahrzunehmen.

Viele der über 1.000 memo Markenprodukte sind mit anerkannten Umweltzeichen wie z.B. dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet. Zusätzlich gewährleisten qualitative und ökonomische Aspekte, dass nachhaltige Produkte im Preis-Leistungsverhältnis konventionellen Produkten in nichts nachstehen. „Wir sind überzeugt, mit unserem Angebot geprüfter, nachhaltiger Produkte ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell gewählt zu haben. Die Entwicklung eines nachhaltigen Konsums spielt eine zentrale Rolle für eine lebenswerte Zukunft nachfolgender Generationen“, so Uwe Johänntgen.

Ins Produktsortiment werden ausschließlich qualitativ hochwertige und langlebige Angebote aufgenommen, vor allem aber werden die jeweils umweltverträglichsten Alternativen der jeweiligen Sparte ausgesucht. Das gilt auch für die Sachspenden an HORIZONT e.V., darunter Damenshirts und T-Shirts für Kinder, Tee und Kaffee, Zeichenblöcke, Spiele wie Holzkreisel und –puzzles oder das memo Legespiel „Weg damit! … aber richtig“. Dieses Abfall-Legespiel haben die Auszubildenden des Unternehmens 2011 selbst entwickelt und „zur Serienreife“ gebracht. So motivieren die Großen die Kleinen, und aus den Reihen der Kleinen erwachsen die Großen.

Die HORIZONT-Kinder interessieren sich trotz ihres persönlichen Schicksals sehr für Umweltschutz und den Wert des Lebens und der Dinge, denn sie haben schon früh erfahren, dass ihre Zukunft auf dem Spiel steht, wenn niemand sorgend Anteil an ihnen nimmt. Das drückt sich auch in den zahlreichen Kinderbildern aus dem HORIZONT-Haus aus, in denen sich ihre Ängste, Sehnsüchte und Wünsche widerspiegeln. Sie dokumentieren zugleich, dass es nicht darauf ankommt, ihnen eine heile Welt vor Augen zu führen, sondern mit Herz und sozialem Gewissen Orientierung zu geben.

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