Mit dem Elektrolastenrad auf der letzten Meile

memo AG dehnt Zustellung mit Radlogistikern auf Frankfurt/Main und Stuttgart aus

Seit November 2016 werden Kunden der memo AG innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings mit dem Radlogistik-Unternehmen Velogista GmbH erfolgreich beliefert. Nun hat der Versandhändler die Zustellung auf der letzten Meile per Radlogistik auf die Innenstadtbereiche von Frankfurt/Main und Stuttgart ausgebaut. Partner sind die Radlogistik-Unternehmen „Sachen auf Rädern“ in Frankfurt/Main und die Velocarrier GmbH in Stuttgart. Die Anlieferung der betreffenden Pakete in den Städten erfolgt per Paketdienst an die Microhubs der Radlogistiker, wo sie anschließend mit dem Lastenrad an die Kunden verteilt werden.

Der Online- und Versandhandel in Deutschland wächst auch in diesem Jahr stetig weiter – laut E-Commerce-Verband bevh um 9,3 Prozent. Damit einher gehen aber auch große Probleme für Umwelt und Gesundheit. Neben hohen CO2-Emissionen, Luftschadstoffen und Lärmbelastung stellt die letzte Meile auch die Versandhändler und Paketdienstleister vor ein großes Problem, denn neben dem häufig sehr geringen Platz zum Parken und Rangieren sind die Kunden in vielen Fällen nicht zu Hause oder nicht erreichbar. Damit sinkt die Erstzustellungsquote.
Eine Zustellung per Elektro-Lastenrad schafft für alle diese Probleme Abhilfe: Durch das Laden der Räder mit 100 % Ökostrom fahren diese komplett emissionsfrei. Zusätzlich werden Abgase komplett und Lärm drastisch reduziert. Da die Fahrer der Lastenräder die Busspur und Fahrradwege benutzen und auch Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung befahren dürfen, ist die Zustellung häufig auch schneller als mit einem herkömmlichen Paketzustellfahrzeug. Durch eine direkte Abstimmung des konkreten Zustelltermins mit dem Kunden durch die Radlogistiker liegt die Erstzustellungsquote bei rund 96 % – im Vergleich zu rund 86 % durch herkömmliche Paketdienstleister.

Mit dem Ausbau der Zustellung per Elektrolastenrad stellt sich die memo AG ihrer gesellschaftlichen Verantwortung auch in Frankfurt/Main und in Stuttgart. In beiden Städten werden regelmäßig die Grenzwerte für Luftschadstoffe überschritten. In Stuttgart gilt ab 1. Januar 2019 ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge bis Euronorm 4. Bisher sind u.a. Paketdienste von diesem Fahrverbot ausgeschlossen. „Es wird jedoch nicht ausbleiben, dass sich vor allem größere Städte und Ballungsräume sowie Unternehmen und speziell Versandhändler Gedanken über eine nachhaltigere Mobilität und Logistik Gedanken machen müssen.“ erklärt Frank Schmähling, Vorstand Logistik der memo AG. „Wir sehen in der Belieferung mit Elektro-Lastenrädern eine praktikable Lösung, um Menschen, Umwelt und Klima zu entlasten.“ Im Jahr 2017 lieferte das Unternehmen in Berlin 10.500 Pakete per Lastenrad an die Kunden aus. „Langfristig streben wir diese Zahl auch in anderen Großstädten und Ballungsgebieten an“, so Schmähling. „Aktuell suchen wir nach einer Lösung und einem Partner für Hamburg.“ In der Hansestadt sind bereits seit 31. Mai 2018 zwei Straßenabschnitte für Dieselfahrzeuge, die nicht die Abgasnorm Euro-6 (Pkw) beziehungsweise VI (Lkw) erfüllen, gesperrt.

Bei allen Vorteilen, die die Radlogistik mit sich bringt, gibt es dennoch einen Wermutstropfen: Sie ist etwas teurer als die konventionelle Auslieferung per Paketdienst. Dazu Frank Schmähling: „Im Sinne unserer Verantwortung nehmen wir die höheren Kosten jedoch in Kauf und geben diese bisher nicht an unsere Kunden weiter.“

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Kunden der memo AG in der Innenstadt von Stuttgart werden seit Juli 2018 mit Elektrolastenrädern der Velocarrier GmbH beliefert. (Copyright: Velocarrier GmbH)

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In der Innenstadt von Frankfurt/Main liefert der Rad-Logistiker „Sachen auf Rädern“ die Pakete der Kunden der memo AG mit Elektrolastenrädern aus. (Copyright: Sachen auf Rädern)

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